Voller Sound
Wien 2024
Ah, welche Freude! Endlich wieder eine Entdeckung, wo das Reinhören Spass macht, wo die Texte den Intellekt fordern und eine raunzige Stimme an den Tönen vorbei schmiert (wie es in der Wiener Szene Mode ist) und das politische System herausgefordert wird. Es gibt sogar eine „Gebrauchsanleitung“ für das zweite Album der New Hamburg Band, das, aufgenommen im Wiener Studio 77, sehr präzise die Gegenwart seziert.
Das Trio um Tud Rudolf (Sänger/Komponist/Texter) pendelt zwischen Hamburg und Bayern und debütierte vor zwei Jahren mit dem Indie Pop Album „Gleich“, das mit leichterer Kost aufwartete, wie im folgenden Track „Kisten“.
Wie es scheint, sind die alten Kinder mittlerweile herangewachsen und haben erkannt, dass alles schon mal da war. Daher sind die Stücke musikalisch keine Innovation, sondern unauffälliges Gerüst zum Transport von Wortladungen, die es in sich haben. Und das in optimierter Form (hoffend dass der Streaming Dienst noch läuft). Wozu brauchst du … tatü tata, die Kommissarin ist da.
Das Album ist zeitnah und wahrscheinlich am besten in der Live Musik Szene zu hören. Oder beim Poetry Slam. Hey, hey, hey.