VIECH – Vollmond

Viech: Vollmond, Label: Abgesang, VÖ: Vollmond im April (13.4.2025)

Jö, ein neues Viech! Vollmond heißt es, damit sie gleich im ersten Lied mit den Wölfen heulen können, stell ich mir vor. Aber, ich sag „es“, weil’s der Paul DAS Album nennt, es aber eigentlich eine „sie“ ist, nämlich DIE Cassette! WIRKLICH! Ich hätte es bereits gewußt, wäre ich zur Release Show ins PPC gefahren. Aber alte Männer bringt nichts aus dem Bett mitten in der Nacht. Obwohl, neugierig war ich schon auf die Band, denn alt sein hat auch Vorteile. Man erinnert sich an Andi, der nach Leipzig steuerte.

Jetzt gibts eine Julia Hager, die für Viech „Öffentlichkeitsarbeit“ macht, bestimmt um wettbewerbsfähig zu bleiben, eine Fähigkeit, die man sich zwei Minuten lang „in den Arsch“ stecken soll. Eine Empfehlung, mit der ich anfangs nichts anzufangen wußte. Die findet sich sogar nochmal in einem Radio-Edit. Ist wahrscheinlich Julias PR anzurechnen. Hingegen im Lied „Freibad “ packt man g’schamig die Badehose ein, statt im FKK Bereich baden zu gehen. Na ja. Hat jedenfalls Ohrwurmqualität.

Paul behauptet, „meine Reime sind riesengroß“ und man fragt sich, ob und wie viel Artificial Intelligence daran mitgeschrieben hat. Alle Bandmitglieder kommen an die Reihe und haben ganz offensichtlich einen Riesenspaß dabei, die sperrigen Reime zu singen, ob im Chor, als Solist oder im Zweigesang und erkennen, dass sie „nochmal von vorne anfangen“ müssen. Haltet auf alle Fälle die Augen offen, wenn ihr mit dem 13A fahrt, da muss es irgendwo eine „Paul was here“ Graffiti geben.

Seit 1963 am Markt: die Compact Cassette

Verkaufstechnisch ist der Retro-Tonträger bestens platziert, kopieren ist billig, Süd-Ost Asien un China haben in den 80ern massenhaft Raubkopien um zwei Dollar angeboten, wo jeder ein Doppel-Cassetten-Deck zuhause und einen Player im Auto hatte, den man des öfteren vom entstandenen Bandsalat befreien musste. Für die Indieszene waren die Umstände günstig sich mit Kleinstauflagen zu etablieren, die man meist tauschte. Ich hab noch Cassetten von „Maria Zerfall“ und Ripoff Raskolnikoff in meiner Sammlung.

Gerald Ganglbauer