earcandy recordings
Wien 2012
Ist es einfacher, über Musik zu schreiben, wenn man die Musiker persönlich kennt und schätzt – ich kenne Rainer schon seit seinem ersten Soloalbum (International, 2002) und seinem Auftritt bei unserem Verlagsfest im Jahr 2004 – oder nimmt man dann gar eine zusätzliche Hürde, um objektiv zu bleiben? Ich bin mir nicht sicher und höre erst einmal rein in die „Jugend“, Binder & Krieglsteins fünftes Album. Einige Nummern habe ich voriges Jahr schon in der Postgarage live gehört, aber man ist ja nicht so kritisch wenn man vor der Bühne abtanzt, wie beim genauen Hören im Wohnzimmer oder Auto.
Der erste Song, „Om, Pleasure’s, Glory“, besticht mit gewohnt akzentuierten Beats, was durchaus erwartet werden kann, wenn der Bandleader Schlagzeuger ist, überrascht allerdings (R. B-K ist Jahrgang 1966) mit jugendlichen „still in love“ Lyrics. Erst bei Track zwei tritt dann die kraftvolle tatsächlich junge Makki auf. „Die Jugend ist ein Geschenk“, verrät Track drei, gleich mit einem schrägen Mix an Singstimmen. Cool, „seltsam“ (Zitat meiner Freundin) und sehr gut tanzbar. Vielleicht sage ich das, weil die Rhythmen so präzise rocken und rollen – trotz programmierter Loops klingt das lebendig – was eindeutig zu Tanzbewegungen (ver)führt. Und dann sind da auch noch die Texte, die durchaus in der politisch engagierten (und dada) Tradition Rainer Binder-Krieglsteins stehen.

Die beiden ersten Alben „International“ und „Trip“ waren in Australien oft auf Triple J zu hören (woran ich nicht ganz unbeteiligt war) und ich kann mir das auch bei „Jugend“ vorstellen, denn Aussies lieben es Songs zu spielen, die man dort nicht versteht, wie den deutschen Titel „Jungs“. Das hat was Multikulturelles.

Die beiden Bilder sind übrigens von unserem Fest im Literaturhaus Graz anno 2004. Rainer war immer gut drauf, immer mit der „Jugend“… Sein neues Album ist ziemlich schräg, aber man hat ja sonst auch viel zu wenig Spass 🙂


Im April 2013 habe ich bei einem Besuch von pumpkin records in Wies ein neues, noch unveröffentlichtes Album von Matthias Forenbacher gehört, einem Grazer Musiker, den ich noch gar nicht kannte, und sofort die Ohren gespitzt. Er wisse nicht, wann er mit der Arbeit im Tonstudio fertig würde, er sei eben ein Perfektionist.
Noch eine Grazer Band, die unter meinem Radar geblieben ist und die mich neulich irgendwie überrascht hat. Erwartet man sich von jungen Leuten zumeist zeitgenössische Klänge, so hört man von diesem Quartett die 80er Jahre heraus, eine musikalische Epoche, als die Bandmitglieder noch gar nicht geboren waren. Aber sie hört sich gut an, denn Rockmusik bleibt Rockmusik und sie wird von der Band solide gespielt. Das Debutalbum „Undressed Clowns“ sammelt Eigenkompositionen, nur auf der Bühne werden Coverversionen dargebracht.

The CD arrived yesterday from London. Chi Wara Music had sent it through Royal Mail, which took 19 days to reach Austria. Amazing. Sydney is much further away, yet Australia Post is much faster. Chi Wara manage the in my part of the world unknown singer songwriter Franka De Mille, and they felt that she might be „of great interest to our readers“. Sounded a bit pushy, but it made me curious and we ordered her album for review anyway.
I discovered The Base when I returned to Graz, after a long absence, when the trio already released their album #10. This made me want to listen to their previous recordings. Tested Under Extreme Conditions was released two years earlier, However, at the same time, the band had sent us also their 2010 release, 16 Songs In Self Defense, and I must admit I was very curious about these albums. They offer very dark titles, like:
Already out there for three years, yet unknown to me so far, this album holds perhaps my favourite tunes. Not only flows the music cool and smooth, the lyrics are simply mind blowing: Norbert Wally’s voice is perfect for slow tunes like She She She or Sugarfree Baby. Kudos for the hilarious 55 Days and 55 Days (Happy End Cut).