VIECH ist eine heimische Band, deren Entwicklung ich seit 2011 interessiert verfolge. Mit ihrem aktuellen dritten Album sind die Grazer Spuren des Band Co-Gründers Andreas Klinger, der nach Leipzig gezogen ist, völlig verweht und Paul Plut bringt seine Stimme konsequent ein und klingt so heiser, dass man sich Sorgen um seine Stimmbänder macht. Der Titelsong ist radiotauglich wie seinerzeit der „Steuermann“ und kommt ohne Brüllen aus, auch wenn sich der unverwechselbare Paul bald wie Tom Waits anhört.
Die Lyrics sind anspruchsvoll wie immer, „Ich wär so gern eine Straßenbahn, dann wärs OK im Kreis zu fahren“ und kommen aus der kollektiven Feder der Band. VIECH ist eine meiner Lieblingsbands, denn ihre klugen Texte rocken sich in dem Herzschlag genehmen Beats durch die Tunes. „Im Sand“ ist beispielsweise so eine geniale Nummer, aber macht euch selbst ein (Hör-)Bild der Band, der auch Martina Stranger ihre Stimme leiht, seit sie in Wien sind. Ich freu mich jedesmal, wenn ich VIECH im Radio höre und hoffentlich auch wieder einmal LIVE treffe.
Paul Plut und Christoph Lederhilger bin ich zu Dank verpflichtet, dass ich ihre Musik in meinen Buchtrailern verwenden darf. „Ich hab viele Fehler gemacht“ (Heute Nacht nach Budapest) stellt beispielsweise die Neuauflage des Gangan Lit-Mag vor und hat schon einige meiner Leser zu VIECH-Fans gemacht.





Es war während des Jazzfestivals Leibnitz. Mit dem Schlagzeuger Alex Deutsch sass ich zufällig eines frühen Morgens beim Frühstück am selben Tisch. Neben einer Facebook-Freundschaft ergab das daraus folgende Gespräch großes Interesse an dem neuen Album, das nach zehn Jahren schöpferischer Pause im Trio mit Oliver Steger (Bass) und Ulrich Drechsler (Saxophon) entstanden war: And Now…Boogie! und ich versprach, mir die CD gleich anzuhören und sie zu besprechen.
„… irgendwo zwischen Heimaterde und einem dunklen All.“ (Valerie Fritsch)
Nach dem ersten Stück im ersten Set war ich etwas planlos. Die vier Musiker spielten zwar vom Blatt, aber jeder für sich mit geschlossenen Augen. Mon dieu, war das nun Freejazz, worauf ich mich hier unvorbereitet eingelassen hatte? Keine Spur, den Ohren der Zuhörer im Stockwerk Graz wurden Kompositionen geliefert, die klare Strukturen erkennen ließen, wenngleich diese auch ständig wechselten. Creative Jazz aus den United States war eben anders als europäischer oder australischer Jazz.


Holler My Dear (Laura Winkler, Stephen Moult, Fabian Koppri, Valentin Butt, Lucas Dietrich, Elena Shams) haben nun nach drei Jahren ihr drittes Album im Orpheum Extra vorgestellt. Beim Launch ihrer zweiten CD 

Das Trio rund um den atemberaubend virtuosen Trompeter ist schon jetzt eine der erfolgreichsten Jazzbands, die das Land in den letzten Jahrzehnten hervorgebracht hat. Mittlerweile waren Mario Rom und die Seinen mit ihrer so unbekümmerten wie ungestümen Musik schon auf der halben Welt zugange. Gerade erst waren sie in Kanada, Marokko, Indien und in Admont, wo sie ihr neues – drittes – Album präsentiert haben.
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, heisst es. Als ich Paul Pflegers neues Album Jaws auflegte, musste ich mich erst einmal vergewissern, dass ich die richtige Tonquelle gewählt hatte, so sehr überrascht war ich von der Musik seiner Band Stereoface. Was da aus den Lautsprechern kam, war feinster Rock, der aus den 70er/80er Jahren hätte sein können. Nun ja, man muss wissen, Pauls Vater Ewald „Sunny“ Pfleger ist Gitarrist und Songschreiber bei OPUS. Ich habe beide einmal gemeinsam bei einem Benefizkonzert in der Grazer Oper auf der Bühne gesehen. Dass Paul die Plattensammlung seines Papas gehört und diese Songs sehr genau studiert haben muss, war, wie gesagt, eine Überraschung. Schließlich erwartet man vom Nachwuchs Hip-Hop, Techno oder sonst etwas elektronisches … eben alles, nur nicht Rockmusik mit „richtigen“ Instrumenten, wie sie noch von ihren Eltern gespielt wurden.