Jütz – Süsse Stille

SCHÖKI
Bern 2021

Jütz © Nyima Sauser

Die Nachhaltiglkeit aus dem Genuss von 75 Gramm Schweizer Schokolade stellt sich erst dann ein, wenn man seine Augen wieder öffnet und der Gaumen die Sinneswahrnehmung an die Ohren freigibt, sofern man den QR-Code vom SCHÖKI schon gescannt und sich das neue Album von Jütz heruntergeladen hat. Man könnte meinen, dass es hier bloss um Marketing ginge, wie man es hierzulande von Zotter Schokoladen beim steirischen herbst gewohnt ist, aber das stimmt nicht: „Süsse Stille“ erscheint tatsächlich nur als Stream/Download auf Schweizer Bio Schokolade der Firma SCHÖKI. Originell, denn ich bin überzeugt davon, dass man Vinyl nicht essen kann.

Die SCHÖKI war schnell weg, das Album wird in der stillen Zeit wohl noch öfter in meiner Playlist aufscheinen. Es ist Winter ohne Kitsch, weisser Neuschnee, ein bisschen Jazz, ein wenig Volkstümliches, ganz wie man es von einem Trio aus der Schweiz und Tirol erwarten darf. Hausmusik vom Feinsten.

Jülz sind Isa Kurz (Akkordeon, Hackbrett, Violine, Stimme), Philipp Moll (Kontrabass, Perkussion, Stimme) und Daniel Woodtli (Trompete, Flügelhorn, Perkussion, Stimme) und wie die Instrumentierung vermuten läßt, bestens ausgestattet für besinnliche Klänge.

„Süsse Stille“ ist das dritte Album des Ensembles und alle Stücke, – das kann man ganz ohne ärztliches Attest behaupten, – wirken pulssenkend. Sie lassen eine innere Ruhe einkehren und verschmelzen im Kopf des Hörers zu Kindheitserinnerungen: man wähnt sich in der seinerzeitigen Schihütte in Alpbach, oder erkennt die oft nur angedeuteten Weisen aus dem Liederbuch, das man in der Volksschule erlernte.

Eine wunderschöne Begleitung durch die vorweihnachtliche Winterlandschaft, die mit einer süssen Ablenkung in Zeiten des Corona Virus serviert wird. Mmmmh.