ATS Records
Molln 2013
Ich lernte das Jazz Duo aus Bayern und der Oststeiermark erst gestern Abend kennen. Die beiden hatten die Herausforderung angenommen, auf der Hör- und Seebühne im Skulpturenpark des ORF Funkhauses in Graz das Literaturpublikum der Autorin Sophie Reyer mit musikalischen Darbietungen zwischen den Lesungen zu unterhalten. Zugegebenermassen ein schwieriges Unterfangen, die ehrenwerten Damen und Herren zu bewegen, mitzuschnippen. Nun gut, der Applaus bekundete zumindest Gefallen.
Als ich Leni und der Astronaut dort erstmals auf der Bühne erlebte, stellte sich bei mir umgehend das Bild des westaustralischen Duos Angus and Julia Stone ein. Leni (die „Geerdete“, wie sie selbst sagt) und ihr „Astronaut“ mit der Gitarre zeigten dort eine unglaubliche Chemie miteinander und sangen/spielten die Tunes in zarter Verbundenheit. Die Vermutung, dass die beiden auch privat ein Paar wären, erwies sich allerdings als unrichtig.
Peter Taucher hat seine Gitarrensaiten spielerisch im Griff, jazzt und swingt rhythmisch und leicht und gesellt sich tonal gleichberechtigt zur Stimme Leni Mentschels, die auch Gesangs-Lehrerin ist und mich live sehr an eine Katie Melua erinnerte, am Album jedoch eigenständiger klingt. Die zehn allesamt gefälligen Tunes sind etwa zur Hälfte sowohl von Peter als auch Leni getextet und komponiert, schmiegen sich jedoch als Gegensätze wie Welt und Weltraum, Rosen und Schmerz, wunderbar in ein homogenes Album. Die Bilder von Martin Amschl und die grafische Gestaltung der CD sollte auch noch als sehr „anders“ als andere Vocal Jazz Alben Erwähnung finden.


Last night I saw The Base again, this time in a completely different environment, the „Hör- & See- Bühne“ of the Austrian Broadcaster, ORF, nicely playing a couple of tunes between readings of poetry and prose. It was interesting to watch the elderly audience, mostly folks who had been coming to listen to a well known poet, yet found themselves in a rock concert, well, almost. I thought they liked it though, as the queue at the CD stand was longer than the one at the bookseller. Most of the performed songs (like the hit „Not My Dog“) can be found on a somewhat „Best Of The Base“ album: „15 for the Jukebox 1996–2008“.
Gestern Abend war ich bei der Release Show des neuen Base Albums Where is My Weather im Grazer p.p.c., einem Venue, den ich bisher nur vom Hörensagen kannte und der sich mir als eine angenehme Überraschung präsentierte. Publikum, wo ich mich nicht als Großvater zu fühlen brauchte (unter anderem steuerte Werner Krause auf mich zu und begrüßte mich herzlich), trotz vollem Haus kein zu großes Gedränge und alles in rauchfreier Luft. Wer unbedingt rauchen musste, konnte das im Ghetto hinter Glas im hinteren Bereich tun. Freundliche Security und Barbedienung, solide Bühnentechnik (ich kletterte beim Fotografieren darin herum), eine geniale Lightshow und perfekter Sound.



Eigentlich verrät – nomen est omen – der Titel dieses Albums bereits alles. Neu: Meint wohl zeitgenössische „Garage Band“ Musikprogrammierung, sehr tanzbar, gut stampfbar. Seltsam: Das ist dieses Werk in der Tat. Nicht einzuordnen, der Zuhörer fühlt sich fast auf den Arm genommen. Österreich: Darin steckt Heimat, Volksmusik, „Binder-Krieglstein, ein echter Österreicher“, wie bereits auf einem früheren Album statuiert wurde.„Und jeder fragt mit stillem Graus, was kommt da wohl einmal heraus?“ (Eugen Roth) Nun ja. Ein sehr schräger Mix, unterstützt von einem launigen Wilfried in „Bratlgeiger“, Karl Gründling, Heimo Mitterer (von Portnoy), Mieze Medusa, Didi Bruckmayr, Molto Mosso (ach, allein wie diese Namen auf der Zunge zergehen), Christian Fuchs, sowie suzy on the rocks & Steirischer Jägerchor (von Bunny Lake). Und natürlich leiht Rainers Partner Makki auch auf diesem Album einigen Tracks wieder ihre starke Stimme.
Ist es einfacher, über Musik zu schreiben, wenn man die Musiker persönlich kennt und schätzt – ich kenne Rainer schon seit seinem ersten Soloalbum (International, 2002) und seinem Auftritt bei unserem Verlagsfest im Jahr 2004 – oder nimmt man dann gar eine zusätzliche Hürde, um objektiv zu bleiben? Ich bin mir nicht sicher und höre erst einmal rein in die „Jugend“, Binder & Krieglsteins fünftes Album. Einige Nummern habe ich voriges Jahr schon in der Postgarage live gehört, aber man ist ja nicht so kritisch wenn man vor der Bühne abtanzt, wie beim genauen Hören im Wohnzimmer oder Auto.

Im April 2013 habe ich bei einem Besuch von pumpkin records in Wies ein neues, noch unveröffentlichtes Album von Matthias Forenbacher gehört, einem Grazer Musiker, den ich noch gar nicht kannte, und sofort die Ohren gespitzt. Er wisse nicht, wann er mit der Arbeit im Tonstudio fertig würde, er sei eben ein Perfektionist.
Noch eine Grazer Band, die unter meinem Radar geblieben ist und die mich neulich irgendwie überrascht hat. Erwartet man sich von jungen Leuten zumeist zeitgenössische Klänge, so hört man von diesem Quartett die 80er Jahre heraus, eine musikalische Epoche, als die Bandmitglieder noch gar nicht geboren waren. Aber sie hört sich gut an, denn Rockmusik bleibt Rockmusik und sie wird von der Band solide gespielt. Das Debutalbum „Undressed Clowns“ sammelt Eigenkompositionen, nur auf der Bühne werden Coverversionen dargebracht.

The CD arrived yesterday from London. Chi Wara Music had sent it through Royal Mail, which took 19 days to reach Austria. Amazing. Sydney is much further away, yet Australia Post is much faster. Chi Wara manage the in my part of the world unknown singer songwriter Franka De Mille, and they felt that she might be „of great interest to our readers“. Sounded a bit pushy, but it made me curious and we ordered her album for review anyway.
I discovered The Base when I returned to Graz, after a long absence, when the trio already released their album #10. This made me want to listen to their previous recordings. Tested Under Extreme Conditions was released two years earlier, However, at the same time, the band had sent us also their 2010 release, 16 Songs In Self Defense, and I must admit I was very curious about these albums. They offer very dark titles, like:
Already out there for three years, yet unknown to me so far, this album holds perhaps my favourite tunes. Not only flows the music cool and smooth, the lyrics are simply mind blowing: Norbert Wally’s voice is perfect for slow tunes like She She She or Sugarfree Baby. Kudos for the hilarious 55 Days and 55 Days (Happy End Cut).