Anna Mabo – Notre Dame

badermoldenrecordings
Wien 2021

In Wien ist sie gut bekannt als Theaterregisseurin (Anna Marboe) und Liedermacherin Anna Mabo (verkehrt herum Obama, wie sie uns als Merkhilfe vorschlägt) – aber in Graz kennt sie niemand. Das sollte sich ändern. In der spärlich besuchten Scherbe stellte sie sich zum allerersten Mal dem Grazer Publikum vor und wurde von einer kleinen, größtenteils weiblichen Fangemeinde begeistert empfangen und beklatscht.

Was auch nicht verwundert, denn die Texte der 25-jährigen sind als „Wienerlieder ohne Wiener“ zu verstehen, morbid und auf den Hund gekommen (Die Oma hat die Susi so geliebt, so auch der Titel des Debüt Albums, 2019) und ironisch (Eifersucht). Die Feministin klagt, dass ihre begleitende Männerband, Die Verzerrten um Ernst Molden, nie Zeit hätte. Vielleicht ist sie die Alice Schwarzer zu Voodoo Jürgens und dem Nino aus Wien.

Anna Mabo am Platoo Montag in der Scherbe, Graz

„Notre Dame“ ist ihr soeben erschienenes zweites Album, das angeblich mit fetter Band aufgenommen wurde. Ich habe es nicht gehört. Aber Liedermacher brauchen keine Band. Anna Mabo, ihre Gitarre und Mundharmonika sind genug, einen amüsanten Abend zu gestalten, der durch die witzreiche Moderation beinahe zu einem Kabarettprogramm wird, mit Lachern, als die selbstbewußte junge Frau an einer Textstelle aus einem Kratzer spontan einen Grazer werden ließ.

KategorienCD

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Die mobile Version verlassen