Ich habe den deutschen Altmeister (Jahrgang 1935) einmal mit dem Bassisten Eberhard Weber im United Jazz & Rock Ensemble erlebt, aber nie Solo. Deshalb bin ich dankbar für dieses Tondokument, das man unter die großen Jazzpianisten wie Friedrich Gulda, Keith Jarrett oder Herbie Hancock einreihen kann.
Das Konzert wird mit der Eigenkomposition Drachenburg eröffnet, einem wunderschönen Solo am Piano, auf Track zwei begleitet ihn bereits Flo am Schlagzeug und auf Track drei arbeitet Dauner am Keyboard eines Moog Synthesizers, was seine Grenzüberschreitungen Richtung Fusion und Jazzrock bestätigt. Aus jungen Jahren werden Happenings mit seinem nackten Schlagzeuger Fred Braceful im Wolfgang Dauner Trio kolportiert; die habe ich leider versäumt und das wäre auch eine ganz andere Geschichte. Aber all die großen Namen des deutschen Jazz sind da: Albert Mangelsdorff steuert z.B. seinen Wheat Song bei, Christof Lauer ein großartiges Sopran Sax und u.a. gibt es sogar ein Tribut an George Gershwin zu hören.
Das United Jazz & Rock Ensemble gibt es bereits in Second Generation auf dieser CD und Dauner und die Jungen fetzen so richtig los. Ein Jazz Album, das keine musikalischen Wünsche offen lässt und wieder einmal aufzeigt, wie breit das Œvre tatsächlich ist.