Eiffelbaum Records
Vienna 2017
Neben Hatz und Winkler, der auch am Saxofon ein wahrer Meister ist, sind auf diesem „Salon Oskar“ betitelten Album noch Jörg Reissner an der Gitarre, Roman Britschgi am Bass und Saša Nikoliç am Schlagzeug zu hören. Alle Musiker zeichnen sich auch als Komponisten aus und bis auf Britschgi, den Bassisten, bringen sie auch ihre Stimme sporadisch zu experimentellen Texten von Hatz und Pichlbauer ein:
Tausende Traktoren/ Tanzen durch die Gurkenfelder/ Eine Frau mit roten Ohren/ Hat den Überblick verloren/ Und sie pflückt jetzt nicht mehr Gurken/ Sondern teure Abendkleider/ Sie pflückt heiße Schokolade, Tulpen, Eierschneider.
So hört sich etwa eine Strophe aus „Trattoria“ von Hatz und Pichlbauer an. Da ist man froh, wenn man auf der CD die Texte nachlesen kann, wenn auch die kleinen schlanken Grossbuchstaben im von Joanna Styrylska grafisch schön gestalteten Album bei uns Älteren die Verwendung einer Lesebrille erfordern.
Kleiner Wermutstropfen: Beim Import in meine iTunes musste ich leider feststellen, dass das Album nicht in den Gracenotes zu finden ist. Das wird hoffentlich bald nachgeholt, denn wer tippt schon gern jeden einzelnen von 13 namenlosen Tracks einer „Audio CD“ und scannt auch noch das Cover in seine Mediathek?
Musikalisch gibts nix als Lob. Aber anderes hätte ich von Großmütterchen Hatz und ihren Jazz-Freunden auch nicht erwartet. Leidenschaftliche Musiker und geschliffene Kompositionen, gepaart mit perfekter Studiotechnik und Tonmeistern, die ihr Handwerk verstehen, ergeben nun einmal gehobenes Hörvergnügen, das auch tanzbar ist.
Tausende Traktoren/ Säen Winterweizensamen/ Primfaktoren Diktatoren/ Nächte ohne Kosenamen…// Und sie pflücken nicht mehr Gurken/ Sondern Thonet Garderoben/ Tauben Himbeermarmelade/ Mäuse und Mikroben.
Amüsiert lese ich dann noch Großmütterchens selbst verliehene Bezeichnung als „Master of Social Management„… What the … ?
Kontakt: info@gmhorkestar.at