Inga Rumpf – Universe of Dreams

ear music
Berlin 2021

Auf diese Platte war ich schon sehr neugierig. Bin ich doch alt genug, stolzer Besitzer einer LP von Frumpy zu sein. Um es zu präzisieren: zu meiner Plattensammlung gehört auch eine aus blau-schwarzem Vinyl gegossene Scheibe mit dem schlichten Titel „Frumpy 2“.

Frumpy 2 feat. Inga Rumpf

Verpackt in 8 runde auseinander faltbare Blätter in einer halbrunden Plastiktüte war das seinerzeit Krautrock vom Feinsten, featuring die 25-jährige Inga Rumpf. Die Aufnahmen datieren aus dem Jahr 1971 und diese Platte ist ein echtes Sammlerstück deutscher Rockmusik, für das heute € 70 und mehr auf den Tisch zu blättern sind.

Aber wie hört sich die junge Rockröhre (geboren 2. August 1946 in Hamburg) im direkten Vergleich fünfzig(!) Jahre später an, mit 75! Rockmusik ist ein Jungbrunnen. Ich packe das 8-seitige Gehäuse zweier CDs sogleich auseinander und lege die erste CD, „Universe of Dreams“ in den Player, die LP auf den Plattenteller und höre sie abwechselnd durch. Wow. Ingas Stimme ist nach wie vor unverkennbar, wenn auch gealtert, nein, gereift trifft es besser. Wie geschaffen für den Blues. Eine großartige Scheibe.

Inga Rumpf ist auch mit 75 kein bisschen leise.

Die zweite CD, betitelt „Hidden Tracks“ ist für meinen Geschmack zu sehr all over the place und klingt stellenweise wie Nutbush City Limits. Die ersten vier Lieder stampfen daher wie die einer weissen Tina Turner in New York 1987/88, bis zu Falling in Love, wo man eine Gospel Vergangenheit heraus hören könnte. Muss am Hamburger Studio liegen. Und der Mood des Mix Albums wechselt wieder, bei A Woman in Love wird man an Nina Simone erinnert, Right On – Let Your Body Move ist funkig und gut tanzbar.

Ich bin kein Freund derart unhomogener Alben. Kann es auch nicht sein, da die Pieces aus verschiedenen Epochen (1987 bis 2021), Besetzungen und Studio Locations herrühren. Wahrscheinlich wollte Inga ihr breites Œuvre und ihre stimmliche Vielseitigkeit mit dieser Bonus CD demonstrieren. Mit dem letzten Tune, What a Wonderful World wird man jedenfalls wieder mit dieser Welt versöhnt. Oh Yeah.

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